Afrika zwischen Fakten und Fiktion

Klischees anstelle von realistischen Vorstellungen – dem begegnete die Ergänzungsfachsklasse Geschichte in der Ausstellung «Fiktion Kongo» im Museum Rietberg, wo populäre Projektionen aus Vergangenheit und Gegenwart thematisiert werden.

Die Ergänzungsfachklasse Geschichte lernten auf einer Führung Objekte und Fotografien des Kunstethnologen Hans Himmelheber (1908–2003) kennen, die er von seiner Reise 1938/39 aus dem Kongo mitbrachteDem gegenüber stellten die Kuratorinnen Werke von angesagten kongolesischen Kunstschaffenden, die als Artists in Residence die Auswirkungen von Kolonialzeit, Missionierung und Welthandel in Auseinandersetzung mit Himmelhebers Nachlass thematisieren. So ritzte beispielsweise Michèle Magema auf 81 Tafeln aus dem harten und schwer zu bearbeitenden Katschukholz die Linien des Kongos ein, um an die willkürliche Grenzziehung zu den neun Nachbarstaaten und die Zwangsarbeit zur Kautschukgewinnung unter dem belgischen König Leopold II. kritisch zu erinnern. 

Die Ausstellung «Fiktion Kongo» Kunstwelten zwischen Geschichte und Gegenwart dauert noch bis am 15. März 2020.