Lesung mit Andreas Ernst

Sagen, was ist – über die Wahrheit in journalistischen Reportagen. Eine Lesung von Andreas Ernst, Auslandredaktor der NZZ, am 12.November, 12.35 – 13.30 Uhr in der Aula der KME

Schreiben, was nicht passiert ist, das geht nicht; auch Zitate erfinden darf man nicht. Es gibt schliesslich ein Berufsethos. So die Antwort von Andreas Ernst auf die Frage aus dem Publikum, wann eine Reportage als gefälscht gelte.

Im Gespräch mit Miguel Garcia, Geschichtslehrer an der KME, liess er das Publikum teilhaben an seinem profunden journalistischen Wissen und seiner reichen Erfahrung. Gefälschte Reportagen sind Literatur, schlechte Literatur. Storytelling heisst gerade nicht eine abgerundete Geschichte schreiben. In Reportagen muss gesagt werden, wenn Fakten die Erwartungen widerlegt haben.

Darf man Klischees verwenden in Reportagen? – Ja, wenn sie stimmen. Aber ob sie stimmen, merkt man erst, wenn man zehn Jahre in einer fremden Gegend, einer fremden Stadt gelebt hat. Andreas Ernst selbst verbrachte als Korrespondent für die Neue Zürcher Zeitung fast zwanzig Jahre in Belgrad und Skopje. Diese Erfahrung erst führt zu Tiefenschärfe, wenn es um Zusammenhänge und das Verstehen anderer Lebensarten geht.

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