SLZ Jubiläum – 15 Jahre Schreib- und Leseförderung

Das Schreib- und Lesezentrum der KME ist dieses Jahr 15 Jahre alt geworden. Zur Feier des Jubiläums gab es einen Rückblick auf dessen Entstehung, eine Lesung, eine Theatereinlage und Jazz-Musik zum Apéro. 

 

 

«Learning to write, writing to learn» war das Motto des Schreib- und Lesezentrums (SLZ) der KME bei der Gründung vor 15 Jahren. «Damit wollten wir ausdrücken, dass Schreiben lernbar ist und nicht nur vom Talent abhängt», erzählte der ehemalige Deutschlehrer und SLZ-Initiator Peter Morf. Vorbild für das SLZ war das Schreibzentrum der 2003 umstrukturierten PHZH, mit der lange ein regelmässiger Austausch und gemeinsame Text-Wettbewerbe gepflegt wurden. Das entscheidende Praxisfeld ergab sich dann aber mit den Maturarbeiten. Neben regelmässigen Schreibberatungen, die allen Studierenden offenstanden, bot das SLZ für Maturarbeiten Workshops zum Recherchieren, Zitieren oder dem Entwickeln von Fragestellungen an. Das dritte Standbein waren Lesungen, zu denen unter anderen so bekannte Schriftsteller:innen wie Urs Widmer oder Melinda Nadj Abondji an die KME eingeladen wurden. 

Das SLZ heute 

Heute sind die Maturarbeitsworkshops fest im Curriculum etabliert. Das Angebot der Lesungen ist breiter geworden und setzt neben literarischen Lesungen auf Autor:innen aus dem Journalismus oder dem MINT-Bereich. In Kooperation mit der Mediothek findet einmal im Jahr die Sessellesung statt, die schreibenden Studierenden die Möglichkeit bietet, ihre literarischen Texte in kleinem Rahmen einem interessierten Publikum zu präsentieren. Dafür geniesst das SLZ mehr Aufmerksamkeit im öffentlichen Auftritt, etwa auf der Webseite, im Intranet, mit Flyern und Plakaten oder im KME-Blog, in welchem Studierende journalistische Beiträge publizieren. 

 

Ralph Tharayil

Nach der Lesung sprach der Autor mit dem Moderator und Englischlehrer Björn Schrempf über das Problem des Anderen, über das Aufwachsen zwischen zwei Welten, zwischen Sprachen, Freiheit und (sprachlicher) Enge, in Tharayils Worten «die Zwischenzeit der Sprache». Die Pointe des hervorragend moderierten und intellektuell hochspannenden Gesprächs lässt sich so auf seinen Anfang zurückführen: «Nimm die Alpen weg, freie Sicht aufs Mittelmeer». 

 

Tharayils Roman als szenische Interpretation

Als Auftakt zu Ralph Tharayils Lesung aus seinem Roman „Nimm die Alpen weg“ zeigte die Theatergruppe der KME unter der Leitung von Joel Franz einen szenischen Teppich mit visuellen, körperlichen und auditiven Anklängen an die lyrische Erzählung. Sie thematisierte das Gefühl der Enge im Zuhause, das Zuhause als sicherer und einschränkender Ort zugleich, die Grenzen zwischen Zuhause und der Gesellschaft. 

Musikalischer Ausklang

Den Apéro begleitete ein jazziges Trio mit Tenorsaxofon (gespielt durch den Musiklehrer Christoph Oberli), Gitarre und Bass. Die Musiker aus dem Raum Zürich präsentierten eine Mischung aus Jazz, Funk und Pop.