Unerwünscht und ungesehen

Valentina Fadelli hat in ihrer Maturarbeit eigene Fabeln geschrieben und diese gleich selbst illustriert.

Worum geht es in Ihrer Maturarbeit? 

Im Rahmen der Maturarbeit habe ich Fabeln geschrieben, illustriert und zu einem Buch im A5-Format mit Stoffeinband gebunden. Obwohl die Fabel eine mehrere tausend Jahre alte Struktur aufweist, ist sie auch im 21. Jahrhundert noch aktuell. Eine Fabel fordert auf, eigene Denk- und Verhaltensweisen zu prüfen und zu hinterfragen, zudem regt sie zu einer  kritischen Betrachtung gesellschaftlicher und politischer Probleme an. Die selbst erarbeiteten und geschriebenen Fabeln lassen jeweils ein heimisches Tier wie Schnecken, Wespen oder Marder zu Wort kommen, welches in unserer Gesellschaft ungesehen oder gar unerwünscht ist. Dabei wurden die positiven Aspekte der Tiere aufgearbeitet und anschliessend literarisch verarbeitet. Die dazu entstandenen monochromen Illustrationen mit einem Aquarell-Hintergrund verleihen den unerwünschten Tieren zusätzlich eine Weichheit und rücken sie in ein liebliches Licht.  

Wie sind Sie auf die Idee gekommen? 

Da mich sowohl die Literatur als auch das gestalterische Arbeiten schon lange begleiten und begeistern, stand der Entschluss für eine künstlerische Arbeit früh fest. Durch die Maturarbeit wollte ich Einblicke in die Aspekte der Literatur- und Buchproduktion erlangen. Ein besonderes Anliegen war die literarische Revision der vielen Vorurteile, die wir einigen heimischen Tieren entgegenbringen. 

Was war das Spannendste bei der Erarbeitung? 

Eine der Herausforderungen, der ich während der Maturaarbeit begegnet bin, waren die wenigen literaturwissenschaftlichen Quellen zur Textsorte, welche zudem alle veraltet waren. Die Struktur von Fabeln mit den recherchierten biologischen Eigenschaften der Tiere zusammenzuführen, war ein sehr interessanter Prozess. Dabei entstand aus etwas Altem etwas Neues. 

Was können Sie den zukünftigen Maturanden für die Erstellung der Maturarbeit mitgeben? 

Mit einer gestalterischen Arbeit kann man sich kreativ ausleben, es erfordert aber auch ein gutes Zeitmanagement und eine hohe Bereitschaft Kompromisse bei den eigenen Vorstellungen eingehen zu können. Ob beim Schreiben oder beim Gestalten, macht Pausen und betrachtet das Geschriebene, bzw. das Gestaltete mit zeitlichem Abstand und holt euch Feedback ein. Zudem sollten die eigenen Vorstellungen sowie die Aspekte der Dokumentation mit der Betreuungsperson besprochen und abgeglichen werden, um Abweichungen von der Leitidee zu verhindern. 

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